Ingrid Müller

„Kunst auf dem Campus“ Wandlungen, Donnerstag, den 18.6.2009

Aus der Begründung der Jury

Professor Dr. Gabriele Oberreuter

„Die Ausstellung 2009 präsentiert 32 Künstler mit 68 Arbeiten. Diese wurden von der Jury nach intensivem Studium und engagierter Diskussion aus 83 Bewerbungen ausgewählt. Über 300 Werke aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie, Bildhauerei, Installation und Kunsthandwerk gingen ein.

Auch im Namen der beiden anderen Jurymitglieder Herrn Professor Walter Dohmen und Frau Irina Wisthoff spreche ich allen Bewerbern und Bewerberinnen unseren Respekt aus.

Es ist nicht einfach, eine Auswahl zu treffen, wir haben intensiv diskutiert. Unsere Kriterien waren:

Eine innovative Gestaltung oder Thematik, eine handwerklich möglichst qualitätvolle Ausführung, ungewöhnliche Einfälle, was die Gattung, Materialbehandlung oder die Strukturierung und Anordnung angeht.

 

Ich möchte die Entscheidung der Jury der Preisträgerin veranschaulichen:

Ingrid Müller hat eine vierteilige großformatige Arbeit eingereicht (Öl-Leinwand), der sie den Titel „Mutamento Marcus Vipsanius Agrippa“ gab.

Der Wandel des Marcus Vipsanius.

Agrippa (*63/64 v.Chr. bis 12 v. Chr.) war römischer Feldherr und Politiker, Freund und Schwiegersohn des Augustus sowie Vorfahr der Kaiser Caligula und Nero. 39/38 war Agrippa erstmals Stadthalter des jenseitigen Gallien. Er gründete die Hauptstadt der Ubier-Oppidum Ubiorum, die später nach seiner Enkelin Agrippina minor

Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) benannt wurde.

 

Ingrid Müller reflektiert den Stadtgründer Kölns in einem fotorealistisch- surrealistischen Stil und Zugang. Der Fotorealismus entwickelte sich nach der Pop Art, vor allem in den USA. Nur scheinbar ist die Malerei bei den Fotorealisten  (wie Chuck Close, Richard Estes) eine Umsetzung eines Fotos in Malerei. Die Künstler versuchen eher ihre eigene Bildrealität auszudrücken, ihre Wirklichkeitsinterpretation.

 

Ingrid Müller geht spielerisch mit Eindrücken um, die man als Passant auf der Domplatte erleben kann. Sie nimmt Effekte von Spiegelungen auf, einmal in silbrigen Kugeln, monströsen Seifenblasen gleich, die vor dem Seitenschiff des Kölner Doms neben einer Modepuppe tanzen - alles zusammen als Spiegelung in einem Schaufenster seitlich des Doms vorstellbar. Ein Teilstück des Ensembles zeigt die Flüchtigkeit von Schattenumrissen passierender Menschen wie man es an der Passage des Römisch-Germanischen Museums beobachten kann. Oder die Spiegelung des Kölner Doms von der Turmseite, möglicherweise vom Domforum aus. Sowie schließlich eine verfremdete Version von Agrippas Portraitkopf: die römische Marmorbüste ist von zerknülltem Cellophan umhüllt, in Blautöne eingetaucht - ein uns ferngerücktes Bild, vielleicht frischgehalten in der Folie- oder als Metapher für seine Entrücktheit für uns Zeitgenossen?

 

Als Summe: die Jury überzeugte der spielerische Umgang mit der identitätsstiftenden Geschichte Kölns, in einer dem Thema passenden Technik. Grossformatige Leinwände, bei denen es Lust macht, dem Thema weiter nachzuspüren.“

 

 

 

 

Der rote Faden

Ausstellung im Café Michele

1.12.2010-19.1.2011

 

Der Tag danach

Fotografie im

KUNSTFORUM ´99  27.10.2010 - 1.2.2011

 

Kunst auf dem Campus
Werkschau 24.- 27. Juni 2010

 

Projekte
Kindertagesstätte
Wallraf-Richartz-Museum

 

Einzelausstellung in der Kreissparkasse Euskirchen

vom 6.11. - 27.11.2009

 

Kunstpreisverleihung 2009 Kunst auf dem Campus

Mutamento I-IV, Marcus Vipsanius Agrippa